Weinland Deutschland

Weinland Deutschland

In Deutschland werden vorwiegend hochwertige Weißweine angebaut. Dem Geschmack der deutschen Weintrinker entsprechend, gibt es hier sehr viele unterschiedliche Weine.

Deutscher Wein wurde von den Römern in Deutschland am Rhein und an der Mosel eingeführt. Heute zeichnet sich dieses Weinland aufgrund der unterschiedlichen Bedingungen der einzelnen Weinbaugebiete als Weinbauland mit großer Vielfalt aus.

Es werden in Deutschland über 100.000 ha Rebfläche mit Wein bebaut. Der deutsche Wein ist für viele immer noch gleich Weißwein, denn drei Viertel des Weins aus Deutschland ist Weißwein, wobei der Riesling als Rebsorte eindeutig dominiert, die vor allem in Rheinhessen sehr verbreitet ist.

Durch das etwas kältere Klima in Deutschland enthalten die Weintrauben etwas mehr Säure und weniger Gerbsäure als Weine von südlichen Regionen. Dadurch wirkt der deutsche Weißwein und auch der deutsche Rotwein frischer und spritziger. 

Die deutsche Weinszene ist zudem reich an hervorragenden Rotweinen. Die besondere Stärke liegt aber nach wie vor auf dem Gebiet der Weißweinerzeugung. Der deutsche Riesling, ob als filigraner Kabinettwein, fruchtbetonte Spätlese oder als besonders lagerfähiger Botrytis-Wein, genießt Weltruf. Der saftige Müller-Thurgau (Rivaner) sorgt für unkomplizierte und preisgünstige Weißweine. Die terroirgeprägten Weine des Silvaner können als Bindeglied zu den hellen Burgunderarten Weißburgunder und Grauburgunder (Ruländer) gesehen werden. Die ersten sieben der Rebsorten-Hitparade Deutschlands bedecken gemeinsam schon über 70 % der Gesamtrebfläche: Riesling mit ca. 21 %, Müller-Thurgau mit ca. 18 %, Spätburgunder mit ca. 9,5 %, Silvaner mit ca. 6,2 %, Kerner mit ca. 5,8 %, Dornfelder mit ca. 5,3 % und Portugieser mit ca. 4,9 %.

Bekannte Weinanbaugebiete in Deutschland sind: 


Baden

Vom Bodensee rheinabwärts über den unteren Neckar bis in das untere Taubertal. Mit einer Ertragsrebfläche von 16.141 ha ist es das drittgrößte Weinbaugebiet Deutschlands.

Es ist in acht verschiedene Bereiche mit jeweils ausgeprägtem Eigencharakter eingeteilt. Der Bereich Bodensee ist mit 476 ha Ertragsrebfläche der kleinste Bereich in diesem Anbaugebiet. 43 % der Rebfläche fällt auf den Müller-Thurgau, 40 % auf Spätburgunder, der meist als Weißherbst ausgebaut wird. Die Gewächse des Bodensees gedeihen in 400 bis 450 m Höhe auf Moräneschotter und sind meist angenehm, mild, säurearm und mitunter körperreich.

Baden | Kaiserstuhl

Der Kaiserstuhl ist ein Gebirge vulkanischen Ursprungs, gelegen zwischen Schwarzwald und den Vogesen. Die klimatisch begünstige Lage des Kaiserstuhls bietet eine ideale Voraussetzung für den Weinbau und einer artenreichen Vegetation. Der Kaiserstuhl gilt als Wärmeinsel der Oberrheinebene.
 

Franken

Die ca. 6.000 Hektar Reben Frankens erstrecken sich im Norden Bayerns zwischen Aschaffenburg und Schweinfurt und liegen in drei Bereichen: dem Maindreieck, dem Mainviereck und dem Steigerwald.

Das Maindreieck ist mit gut 4.200 ha der größte Teil und liegt um die Region Würzburg. Die vorherrschende Bodenart ist der Muschelkalk. Das Mainviereck ist mit gut 300 Hektar eher klein und liegt ganz im Westen des Gebietes. Der Steigerwald - am östlichen Rand der fränkischen „Weinwelt“ – ist bekannt für seine wärmespeichernden Gipskeuperböden, die den Weinen eine besondere Würze verleihen. Selbstverständlich ist Franken mit der Rebsorte Silvaner eng verbunden, hier liegt dessen Heimat und auch die besten Silvanerweine stammen aus Franken.
 

Mosel

Die Mosel, zusammen mit ihren Nebenflüssen Saar und Ruwer, gehört zu den klassischen Gebieten für Riesling. Das enge Tal mit seinem eher kühlen Klima, seinen spektakulären Steilhängen und den kargen Schieferböden bietet ideale Voraussetzungen für den spät reifenden Riesling. Hier stehen gut 8.000 Hektar unter Reben.
 

Nahe

Viele Zeugnisse belegen, dass schon die Römer an der Nahe Wein angebaut haben. Das gut 4.000 Hektar kleine Weinbaugebiet an der Nahe ist aber ganz groß, was die Qualitäten angeht. In nur wenigen Gebieten erreicht der Riesling, ob trocken oder restsüß ausgebaut, solch eine Blüte wie hier. Dazu tragen sicherlich die besonders vielfältigen, abwechselungsreichen Bodentypen bei, die viele verschiedenen Weintypen und auch Traubensorten optimale Bedingungen bieten. Zentrum der Region ist der Kurort Bad Kreuznach, von dem aus man schnell zu den vielen Weingütern gelangt.
 

Pfalz

Die Römer legten während des ersten Jahrhunderts die ersten Weingärten im Bereich der heutigen Pfalz an. Im späten Mittelalter hatte die Rebfläche die größte Verbreitung erreicht. Nach dem Dreißigjährigen Krieg, d.h. während der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, ging der Weinbau stark zurück. Heute gehört die Pfalz durch die Größe, wieder zu den wichtigsten Weinregionen Deutschlands. Die Pfalz, mit gut 30.000 Hektar Rebfläche, ist in zwei Bereiche unterteilt: zum einen in den Bereich „Mittelhaardt – Deutsche Weinstraße“ um die Stadt Neustadt herum, zum anderen in die „Südliche Weinstraße“ rund um den Ort Landau. Bekannt ist die Region für seine feinen Riesling- und Burgunderweine, die regelmäßig zu den besten Vertretern ihrer Art im ganzen Land gehören.
 

Rheingau

Der Rheingau, am 50sten Breitengrad gelegen, gilt als eines der besten Anbaugebiete Deutschlands. Da der Rhein hier von Osten nach Westen fließt, sind die meisten Weinberge nach Süden hin ausgerichtet und haben eine optimale Exposition zur Sonne, was außergewöhnliche Qualitäten hervorbringt. Besonders bekannt ist der Rheingau für seine Rieslinge und Spätburgunder-Rotweine.
 

Rheinhessen

Rheinhessen ist mit gut 26.000 Hektar Rebfläche das größte der deutschen Weinanbaugebiete. Das häufig als „Rebenmeer“ bezeichnete Gebiet hat in den letzten Jahren eine erstaunliche Qualitätsentwicklung durchgemacht und ist durch die vielen jungen und ambitionierten Winzer in der Region nun auch qualitativ in die Spitzenliga der deutschen Weinbauregionen aufgestiegen.
 

Württemberg

Württemberg ist mit ca. 11.000 ha Rebfläche das fünftgrößtes Weinanbaugebiet Deutsch­lands. Vorwiegend wird am Neckar und seinen Nebenflüssen Wein angebaut. Steile und im Unterhalt kostspielige Weinbergsterrassen - z. T. mehr als 30 % Steigung - liegen über dem Neckar und haben nicht nur wertvollen Einfluß auf die Qualität des Weines, sondern verleihen auch dem Landschaftsbild ein besonderes Gepräge. Das Gebiet ist in 5 Berei­che unterteilt: - Kocher-Jagst-Tauber, Württembergisches Unterland, Remstal - Stuttgart, Oberer Neckar und Württembergischer Bodensee. Der württembergische Weinbau be­schränkt sich eher auf zahllose Weinbauinseln, meist Südhänge, die sich dank ihrer mikroklimatischen Vorzüge in besonderer Weise für den Weinbau eignen. Württemberg ist neben der ungleich kleineren Ahr das einzige deutsche Weinanbaugebiet, in dem rote Rebsorten mit 56 % der Rebfläche überwiegen, darunter einige, die in Deutschland an­sonsten kaum anzutreffen sind, wie der Trollinger, Schwarzriesling und der Lemberger. Aber auch eine Sorte, wie der nur auf 135 ha angebaute „Samtrot“ wird hier unverhältnis­mäßig mehr gepflegt, als irgendwo anders in Deutschland.