Die Geschichte des Sirups ist ebenso faszinierend wie vielschichtig. Bei der Herstellung
traditioneller Fruchtsirupe, einem Prozess, der an Alchemie erinnert, werden Früchte sorgfältig
gekocht, entsaftet, mit Zucker gemischt und anschließend erneut aufgekocht, bevor sie liebevoll
in Flaschen abgefüllt werden. Diese Methode verleiht dem Sirup seinen charakteristischen
Geschmack und seine zähflüssige Textur. Sogar in der Medizin galt Sirup während des
Mittelalters und der frühen Neuzeit als Heilmittel, um das Säftegleichgewicht im Körper zu
regulieren oder die Verdauung anzuregen. Historisch gesehen entstanden Sirupe sogar als
geschätztes Beiprodukt der altertümlichen Zuckerproduktion. Das persische Volk entwickelte
eine Methode zur Zuckergewinnung, bei der heißer Zuckerrohrsaft in umgedrehte,
kegelförmige Gefäße mit einem Loch an der Spitze gegossen wurde. Während sich innerhalb
des Kegels der Zucker auskristallisierte, lief durch die Spitze der dickflüssige süße Sirup ab, der
daraufhin anderweitig Anwendung fand.